Kapitel 1
Zunächst fassen wir Euch unseren Weg bis hierher zusammen.
Von der Idee, über die 1 ½ jährige Vorbereitung bis hin zum
löslichen Kaffee morgens auf unserer Terrasse in Australien.
Die Idee
Wie kommt man darauf mit einer vierköpfigen Familie nach
Australien zu gehen und dort für 19 Monate zu leben? Alles
begann mit unserer Hochzeitreise und unser Wunsch die Welt aus
einer anderen Perspektive zusehen. Als Hochzeitreise wollten wir
natürlich etwas Besonderes erleben und da wir gerne reisen und
schon einiges auf diesem Erdball gesehen hatten, war es Zeit
einen neuen Kontinent „zu erobern“ (typischer Größenwahnsinn von
Pauschalreisenden). Nach luxuriösen Nächten im Interconti Sydney
und den dazu gehörenden Stadtbesichtigungen machten wir uns
damals mit einem Campervan (Wohnmobil) auf den Weg in den
australischen Norden nach Cairns. Auf dieser 4-wöchigen Reise
muss es wohl passiert sein. Nach unserer Heimkehr erzählten wir
jedem, ob er es hören wollte oder nicht, von Australien. Wir
schafften es Armins Schwester mit Ihrer Familie zu unserer
zweiten Reise ins fabelhafte Land (OZ) zu bewegen. Also machten
wir uns im folgenden Jahr auf das Outback zu erkunden und
starteten hierzu in Darwin und fuhren diesmal bis zum Ayers
Rock. Es war geschafft wir hatten den Suchtzustand erreicht.
Die nächsten Jahre haben wir uns dem wichtigsten und
schönsten auf dieser Welt gewidmet, nämlich unseren Kindern.
Unser Sohn Leon wurde 2001 im Mai geboren und unsere Tochter Liv
im Juli 2004. Was sich hier so leicht anhört war ein harter aber
schöner Weg. Trotz allem Baby- und Kinderstress war Australien
fest in unseren Hinterköpfen verankert und wurde von Zeit zu
Zeit mit Freunden und Familie in vier- bis sechsstündigen
Videoabenden gepflegt.
Nach einigen fehlgeschlagen Versuchen von Armin sich
beruflich Richtung Australien zu orientieren, wurde der Wunsch
von Armin sich beruflich weiterzubilden und sein technisches
Studium mit einem betriebswirtschaftlichen Aufbaustudium zu
ergänzen immer stärker. Diese Zielsetzung, kombiniert mit
unserem Wunsch einmal in Australien zu leben wurde zur Grundlage
unseres heutigen Abenteuers.
Die Vorbereitung
Dem Internet sei dank, kann man sich heutzutage über alles
Mögliche und Unmögliche auf dieser Welt informieren. So begannen
wir uns Gedanken zu machen ob unser Traum realisierbar ist oder
nicht.
Es galt Fragen zu klären wie: Können wir uns das leisten? Wie
geht’s weiter wenn wir wieder in Deutschland sind? Wie ist die
Versorgung der Kinder in Australien? Und wie kommen wir mit all
unseren Sachen überhaupt dahin? Nachdem wir in diesen Punkten
nirgendwo auf etwas nicht Realisierbares gestoßen sind, hat sich
unsere Idee langsam gefestigt.
Auswahl der Universität und der Stadt
Wenn wir während unserer Vorbereitung mit Leuten über unser
Vorhaben gesprochen haben, kam meistens die gleiche Reaktion.
„Ah, Australien, geht Ihr nach Sydney?“. Unglaublich, aber wahr,
Australien hat neben Sydney noch andere große Städte. Natürlich
haben wir uns auch zunächst Gedanken über Sydney gemacht, sind
aber über einige Erfahrungsberichte im Internet und dem Ranking
der australischen Universitäten auf Brisbane aufmerksam
geworden. Dazu kommt noch, dass in Brisbane das Wetter besser
ist und die Lebenshaltungskosten günstiger sind. Da es uns bei
unserem Vorhaben darum geht den australischen Alltag kennen zu
lernen und uns nicht 19 Monate die Harbour Bridge und die Sydney
Opera anzugucken, haben wir uns letztendlich für Brisbane
entschieden.
Mehr Infos zu Brisbane unter: www.australien-info.de
Bewerbung an der Universität
Auch hier unterscheidet sich das universitäre System deutlich
von Deutschland. Zunächst bewirbt man sich direkt bei der Uni
und diese entscheidet eigenständig wen Sie aufnimmt. (Ist in
Deutschland nicht so!). Als ausländischer Student ist es
notwendig seine Englischkenntnisse in Form eines Sprachtestes
unter Beweis zustellen. Möglichkeiten sind einmal der TOEFL-Test
(amerikanisch) oder IELTS (britisch). Armin hat den TOELF
gewählt, da man diese Prüfung in Frankfurt machen kann. Hat man
diese Hürde geschafft, ähnelt die Bewerbung einer um einen neuen
Job. Lebenslauf, Arbeits- und Schulzeugniskopien sind
notwendig. Dazu kommt noch das man zwei persönliche Referenzen
benötigt, eine Akademische und die Andere aus dem Berufsleben.
Des Weiteren muss man glaubhaft beschreiben was einen motiviert
dieses zu tun. Das ganze natürlich in Englisch.
Visum
Eine neue Erfahrung war es sich in einem anderen Land für ein
Visum zu bewerben. Hierzu war als erstes die Zusage der
Universität notwendig, einen Nachweis über eine australische
Krankenversicherung, beglaubigte Übersetzungen unserer deutschen
Papiere, ein Stapel Passfotos und eine Gesundheitsuntersuchung.
Unterhaltsam war auch der 21-seitige Fragebogen in dem wir
Fragen wie: „Gehören Sie einer terroristischen Vereinigung an,
nehmen Sie Drogen oder haben Sie eine kriminelle Vergangenheit?“
beantworten mussten. Anfang März 2005 bekamen wir dann unsere
Reisepässe mit eingeklebtem Visum zu gesandt. Ein erhebendes
Gefühl!
Bleibt zu hoffen, das Deutschland ebenso sorgfältig bei der
Vergabe von Visas umgeht wie Australien.
Die Wohnung
Eine Wohnung zu finden die ca. 18.000 km entfernt ist, sucht
man auch nicht jeden Tag. Dank dem Internet eine lösbare
Aufgabe. Wie wir das gemacht haben, damit möchten wir Euch nicht
langweilen und Euch einfach das Resultat präsentieren. Wir
wohnen jetzt im West End von Brisbane. Welches direkt gegenüber
der Innenstadt (über den Fluss) und nach Frankfurter
Verhältnissen einer Mischung aus Sachsenhausen und Bornheim
entspricht. (Künstler, Studenten und junge Leute). Wer ebenfalls
eine Wohnung in Brisbane sucht sollte sich den folgenden Link
anschauen.
Link zur Wohnungs-Seite: http://www.seqrents.com.au
Der Flug
Diesmal haben wir uns für Cathay Pacific entschieden. Da
Cathay im Moment ein Angebot hat bei dem man 30 KG pro Person
mit nach Australien nehmen kann, was für uns wichtig war. Cathay
fliegt über Hong Kong und dort hatten wir einen Zwischenstop von
16 Stunden, den wir im Flughafenhotel mit schlafen und schwimmen
verbracht haben. (Kann man günstig über Cathay mit buchen und
ist sehr empfehlenswert). Danach sind wir relativ entspannt
weitere 8 ½ Stunden nach Brisbane geflogen.
Unser ersten Tage in OZ
Auspacken, auspacken und noch mal auspacken. Wenn man mit
insgesamt 330 KG Gepäck unterwegs ist glaubt man dass das
Schleppen nie endet. Wir haben unser 130 KG die wir mit der
Fluggesellschaft transportieren können, mehr als ausgeschöpft
und den Rest haben wir per Luftfracht verschickt. Für alle die
mal mehr in den Urlaub mitnehmen wollen anbei der Link der
Transport Firma in Kelsterbach.
Link von X-Bag:
www.x-bag.de
Der Jetlag in Richtung Australien ist nicht zu unterschätzen.
Abends um 18:00 Uhr ist man fast bewusstlos vor Müdigkeit und
nach einigen Stunden Schlaf ist man hellwach und tierisch
hungrig. Nach allem Auspacken waren wir endlich das erste Mal am
Strand, aber es ist noch viel zu kalt zum schwimmen. Das Wetter
ist ungefähr so wie bei uns im Spätsommer, nachts kalt und
tagsüber sonnig bei bis zu 23-24 Grad.
Ach ja, wir haben auch schon einen Großeinkauf bei ALDI
gemacht. Sieht fast so aus wie in Deutschland und manche
Produkte erinnern an das deutsche Sortiment.
Eingestellt am 18.06.2005
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